Kreisgruppe Ammerland

Natur und Umwelt im Ammerland

Blaualgen im Zwischenahner Meer - Problem bei den Wurzeln packen

Stellungnahme der BUND Kreisgruppe Ammerland

Folge von Nährstoffeinträgen: Blaualgen im Zwischenahner Meer (Foto: Carola Bloss)

Die Gewässerqualität des Zwischenahner Meeres wird vor allem durch die Nährstofffrachten der Zuläufe Otterbäke, Auebach und Halfsteder Bäke aus den oberhalb gelegenen Gebieten bestimmt. Dabei spielt die Otterbäke eine besondere Rolle, weil sie auch Wasser aus ehemaligen Hochmoorflächen ins Zwischenahner Meer bringt. Werden diese Moorböden entwässert und intensiv landwirtschaftlich genutzt, wird in erheblichem Umfang Phosphor freigesetzt – ein Treiber der Blaualgenblüte im Zwischenahner Meer. Diese Tatsachen sind seit langem bekannt.

Der BUND Ammerland begrüßt, dass die Diskussion über die Problematik wieder an Fahrt aufgenommen hat. „Eine dauerhafte Lösung kann nur gelingen, wenn an den Ursachen angesetzt wird“, stellt Susanne Grube, Vorsitzende des BUND Ammerland, fest, „das heißt, die andauernde Zufuhr hoher Nährstofffrachten aus den Zuflüssen muss reduziert werden“. Dies könnte mit den folgenden Maßnahmen gelingen:

  • Größerer Abstand der Bewirtschaftung und Düngung vom Gewässerrand

  • Reduzierte Phosphor-Düngung auf den allgemein gut versorgten Standorten oder Verzicht darauf

  • Moorgebiete möglichst nass bewirtschaften

  • Den Gewässern wieder mehr Raum geben, die Land-Gewässer-Struktur verbessern, breite Uferrandstreifen etablieren.

Das Land Niedersachsen müsste im Rahmen des Niedersächsischen Weges gezielt beratend tätig werden und entsprechende Anstrengungen der Landwirte honorieren. Die Verbesserung der Gewässer-Land-Beziehung, wie flachere Böschungen, breitere Randstreifen, Schaffung von horizontalen und vertikalen Strukturen am Gewässer, erhöht die Biodiversität und die Selbstreinigungskraft und kommt damit auch der Gesundheit der landwirtschaftlichen Flächen zugute. „Wir müssen weg von ‚Immer mehr‘ hin zu ‚Immer besser‘“, appelliert Grube an alle Beteiligten.

Eine weitere Verschlechterung der Situation ist übrigens auch durch die geplante Autobahn A 20 zu erwarten. Aushub der Moorböden, aber auch Entwässerung im Zuge des Baus und der damit zusammenhängenden Flurbereinigung würden zu einem zusätzlichen Austrag von Phosphor aus den Moorböden über die Otterbäke ins Zwischenahner Meer führen und die Algenblüte verstärken.

Ansprechpartnerin für die Presse:

Susanne Grube, Vorsitzende des BUND Ammerland

Tel. 04488-98139, E-Mail susanne.grube@bund-ammerland.de

Der Friedhof als ökologische Nische

BUND-Exkursion über den Westersteder Friedhof stark besucht

Jakob Grabow-Klucken erläutert auf dem Friedhof Westerstede die Möglichkeiten einer naturfreundlichen Friedhofsgestaltung (Foto: S. Grube)

Im städtischen Umfeld sind Friedhöfe oft wertvolle Naturinseln. Für Insekten und insbesondere für Wildbienen bieten sie einen wichtigen Lebensraum. Durch eine angepasste Pflege kann die Artenvielfalt noch erhöht werden. Der Friedhof Westerstede hat in der Vergangenheit bereits einiges für Insekten getan. Es wurden bienenfreundliche Gehölze gepflanzt und eine Wildblumenwiese entwickelt, die als naturnahes Gräberfeld dient.

Großes Interesse fand daher die Exkursion auf dem Westersteder Friedhof am 9. September. Jakob Grabow-Klucken vom BUND-Landesverband erläuterte den 15 Teilnehmenden die Möglichkeiten einer ökologischen Grab- und Friedhofsgestaltung. Auf dem zweistündigen Rundgang zeigte er auf, wie Insekten und andere Tiere von von einer naturfreundlicheren Grab- und Geländepflege profitieren. Aktuell informieren einige Texttafeln über die bereits erfolgten Maßnahmen - ein Spaziergang über den Friedhof lohnt!

Was wird aus unserem Wald?

Bereichernder Waldspaziergang durch den Wittenheimer Wald mit Jörn Schöttelndreier

Wittenheimer Forst, Westerstede: Gut strukturierter Wald mit intakter Krautschicht (Foto: S. Grube)

Naturschutzaspekte, europäische Schutzgebietsverordnungen, die Bedürfnisse der Bürger und Bürgerinnen, wirtschaftliche Interessen - Jörn Schöttelndreier, Förster für Waldökologie des Forstamtes Ahlhorn, schilderte auf dem Waldspaziergang am 17. September 2020 die vielen und teilweise sich widerstrebenden Ansprüche an „den Wald“. Am Beispiel des Wittenheimer Forstes erläuterte er, was, warum und wie im Wittenheimer Wald seitens der Forstbehörde gemacht wird. Intensiver Austausch und Diskussion öffneten so manche neue Perspektive für die Teilnehmenden und zeigten die Komplexität des Systems "Wald" auf, gerade in Zeiten von Schäden durch Dürre, Insekten, eingeschleppte Baumkrankheiten und zurückgehender Vitalität mancher Bestände. So werden die Eschenwälder wegen eines Pilzes voraussichtlich nicht überleben, aber was soll und wird an ihre Stelle treten? Herr Schöttelndreier machte deutlich, dass auch in der Forstwirtschaft aktuell eine große Diskussion stattfindet, wie die Waldflächen der Zukunft aussehen und gesichert werden könnten.

 

Gärten - Lebensräume für Pflanzen und Tiere

Naturfreundliche Gartengestaltung

"Schottergärten - nein danke!"

Im Mai 2019 beantragte der BUND bei allen Ammerland-Gemeinden Schottergärten zu verhindern

Permakultur - Gartenbewirtschaftung einmal anders

Unter "Publikationen" finden Sie einige Informationen zur insektenfreundlichen Gartengestaltung und Förderung von Wildbienen und anderen Insekten.